Von Juni 2024 bis Juni 2025 habe ich ein Werbe-Experiment auf Amazon Ads durchgeführt – mit einem professionellen Budget, aber ohne Profi-Kenntnisse. Genau darum ging es mir: Funktionieren Amazon Ads für Autoren, wenn man sich als Anfänger an die Marketing-Tipps von Experten hält?
Für die erste Phase meines Experiments habe ich für mein Buch Tintenspuren* ein Jahr lang Amazon Ads geschaltet – nach Empfehlungen, die im Internet häufig kursieren:
- Can Indie Authors Make Money with Amazon Ads?
- How to Profitably Advertise a Solo Book on Amazon
- Amazon Ads für Autoren: Die wichtigsten Grundlagen verständlich erklärt
Speziell habe ich mich an die Tipps von Nomad Publishing gehalten. Meine Frage war: Kann man als absolute Anfängerin mit solchen Empfehlungen wirklich Verkäufe erzielen – und zu welchem Preis?
Amazon Ads für Autoren: Die Lektionen aus meinem Selbstversuch
- Amazon Ads kosten Geld. Gerade am Anfang sind die Ausgaben oft höher als die erzielten Einnahmen – besonders, wenn man sich an die empfohlenen Tagesbudgets hält. Bei meinem Buch Tintenspuren* habe ich schnell gemerkt, dass ein Jahr Laufzeit nicht ausgereicht hat, um mit Amazon Ads wirklich Gewinn zu erzielen.
- Optimierung erfordert Zeit. Wer mit Amazon Ads in den Profit-Bereich kommen möchte, muss sich intensiv mit Keywords, Kampagnenstruktur und Zielgruppen auseinandersetzen. Für mich war die größte Herausforderung, die Optimierungsmaßnahmen konsequent über Monate durchzuhalten.
- Amazon Ads decken Probleme am Buch auf. Falsche Kategorien, unklare Zielgruppen oder schwache Buchbeschreibungen werden sofort sichtbar. Für Tintenspuren war es spannend zu sehen, welche Punkte verbessert werden mussten, um überhaupt die richtigen Leser:innen zu erreichen.
- Der Amazon Algorithmus findet die richtige Leserinnen. Zum ersten Mal konnte ich durch Ads gezielt Verkäufe erzielen – und Menschen erreichen, die sich wirklich für Tintenspuren* interessieren. Das hätte ich alleine nicht geschafft.
Die tatsächlichen Amazon Ads Kosten für Selfpublisher
Viele Artikel versprechen, dass man mit minimalem Aufwand große Erfolge erzielen kann. Die Realität sieht anders aus: Amazon Ads für Selfpublisher bedeuten echte Kosten, die oft höher sind, als Anfänger erwarten.
- Startphase: Zu Beginn waren die Klickpreise hoch, die Conversion-Raten niedrig – ich habe gemerkt, dass das völlig normal ist. Man muss Geduld haben und darf sich nicht entmutigen lassen.
- Optimierungsphase: Die eigentliche Herausforderung begann, als ich die Kampagnen regelmäßig anpassen und analysieren musste – selbst an Tagen, an denen das Leben dazwischenkam. Optimierung bedeutet, dranzubleiben, auch wenn man keine Zeit hat oder andere Projekte Vorrang haben.
- Langfristig: Mit der Zeit habe ich gelernt, dass nicht jede Kennzahl nur etwas über die Ads aussagt. Manchmal zeigen niedrige Klickraten oder geringe Verkäufe Probleme am Buch selbst – falsche Kategorie, unklare Zielgruppe oder Buchbeschreibung – und nicht die Kampagne. Wer diese Unterschiede versteht, kann gezielt reagieren und langfristig Verkäufe steigern.
All das lernt man nur im aktiven Einsatz von Amazon Ads – nicht in der Theorie, sondern in der Praxis. Gerade als Autor lohnt es sich, am Anfang Geld zu investieren, um Amazon Ads auszuprobieren. So kann man verstehen und einschätzen, wie viel Zeit und Budget man wirklich für erfolgreiches Buchmarketing auf Amazon aufwenden möchte.
Meine 5 schnellen Tipps für absolute Beginner bei Amazon Ads
- Automatische Kampagne: Wenn du dich am Anfang nicht direkt mit Optimierung beschäftigen willst, starte einfach mit einer automatischen Kampagne – so lernst du die Basics ganz entspannt.
- Kleine Budgets: Fang lieber klein an und sammle erst einmal Erfahrungen. So siehst du, wie Amazon Ads funktionieren, ohne dass du zu viel Geld riskierst.
- Daten genau beobachten: Schau regelmäßig auf Klickrate, Conversion und ACOS. Diese Zahlen zeigen dir, was funktioniert – und wo noch nachjustiert werden muss.
- Optimierung ist Pflicht: Eine Kampagne einmal zu starten reicht nicht. Wenn du nicht dranbleibst und deine Ads regelmäßig anpasst, verbrennst du schnell mehr Geld, als du einnimmst.
- Lerne vom Algorithmus: Amazon zeigt dir, wer wirklich an deinem Buch interessiert ist – und manchmal deckt der Algorithmus sogar Probleme auf, die dein Buch selbst hat.
Mein Fazit nach 12 Monaten Amazon Ads: teuer, aber der Weg zu echten Verkäufen
Amazon Ads für Selfpublisher sind kein Selbstläufer, kosten Geld und erfordern Geduld. Aber sie ermöglichen es, gezielt die Leser:innen zu erreichen, die wirklich interessiert sind. Mein Selbstversuch zeigt: Selbst als Anfängerin kann man erste Verkäufe erzielen, wenn man bereit ist, Zeit in Optimierung und Analyse zu investieren.