Speedplotting: Romanidee in 30 Minuten

Speedplotting: Romanidee in 30 Minuten

Andrea Hahnfeld
🏋️‍♀️
Diese Romanidee ist das Ergebnis einer Speedplotting-Übung (30 Minuten).

Um diese Übung selbst zu machen, brauchst du: eine Hauptfigur sowie eine Schwäche, ein Ziel und eine Sehnsucht dieser Hauptfigur. Wähle die notwendigen Elemente zufällig und entwickle im Team eine Idee für einen Roman. Berücksichtige dabei wesentliche Plot-Stationen.

Am lustigsten ist die Übung, wenn du sie im Team mit bis zu 4 Personen machst.

Die größte Schwäche der steinalten Kobolddame Walburga ist ihr Geiz. In ihrer Familie gilt seit jeher: Sparen fürs Alter! Denn Ururgroßmutter Rasputina ist in Armut geendet. Was das Schlimmste ist, das einem Kobold passieren kann!

Und alles kam durchs Tanzen: Rasputina war zu Lebzeiten Showtänzerin, ihr verführerisches Tanzen hat den falschen Mann angelockt, der ihr ganzes Vermögen durchgebracht hat. Seitdem ist in Walburgas Familie Sparen eine Tugend und verpönt, selbst mit dem Zeh im Takt zu Wippen. Walburgas heimlicher Traum ist es, tanzen zu lernen.

Als ihre große Liebe Rüdiger sie zum Tanz bittet, wagt Walburga aus verschiedenen Gründen nicht zuzusagen: Sie hat keine ordentlichen Tanzschuhe und kein Tanzkleid, weil ihre Familie dafür niemals Geld ausgegeben hätte. Und sie hat auch nie Tanzstunden bekommen. Darum traut sie sich nicht und lehnt Rüdiger, der sie oft zum Tanz auffordert, immer ab.

Eines Tages bittet Rüdiger sie nicht mehr. Er entscheidet sich für eine andere Kobolddame, was Walburga nie verwunden hat.

300 Jahre später ist Rüdiger wieder Single, denn seine Frau ist gestorben. Mit dem Tod seiner Frau hat er die Freude am Tanzen verloren. Walburga, die ihn die ganze Zeit über gestalkt hat, sieht ihre zweite Chance. Sie möchte Rüdiger retten.

Walpurga beschließt, Tanzstunden zu nehmen, hat aber noch die Preise von vor dreihundert Jahren in Kopf. Als sie zum besten Tanzlehrer der Stadt geht, versetzen ihr die aktuellen Preise einen schweren Schlag. Deswegen sucht sie sich einen billigen Tanzlehrer. Sie findet eine Kröte, die Tanzunterricht anbietet – die Tänze der Kröte sind zwar sehr eigenartig. Aber die Kröte versichert Walburga, das wären die neuesten, heißen Schritte.

Walburga möchte Rüdiger zum Mitsommernachtstanz, dem größten Event im Jahr, auffordern. Während der Tanzstunden träumt sie davon, gemeinsam mit Rüdiger als erste Kobolde zum Ballkönigspaar gekürt zu werden.

Angestachelt von der Kröte –Walpurga sei die talentierteste Tänzerin, die sie jemals unterrichtet habe – öffnet Walburga ihr Herz und ihren Geldbeutel. Sie lässt sich ein schweineteures Kleid bei den Elfen machen. Weil sie aber keine Elfenfigur hat, steht ihr das Kleid nicht so gut, wie der hohe Preis hatte hoffen lassen. Walpurga zieht es aber trotzdem an, auch wenn es kneift und zwickt, denn sie hat doch so viel dafür bezahlt.

Sie nimmt ihren ganzen Mut zusammen und bittet Rüdiger zum Tanz, doch dieser lehnt ab. Walpurga verliert aufgrund Absage ihre Contenance und murmelt immerzu, dass sie das teure Feenkleid nicht umtauschen könne, es sei doch maßgeschneidert. Das viele Geld! Sie zählt ihre verbleibenden Goldtöpfe an den Fingern ab. Als Rüdiger vom vielen Geld und den verbleibenden Goldtöpfen erfährt, erwacht sein Interesse an Walburga.

Gemeinsam gehen sie zum Ball und werden aufgrund von Walburgas ausgefallenen Schritten, die zuvor noch nie gesehen wurden, zum Ballkönigspaar gewählt. Alles scheint perfekt. Rüdiger gesteht Walburga seine Liebe – und die beiden verbringen eine unvergessliche Nacht in Walburgas gemütlicher Hütte. Doch als Walburga am nächsten Tag erwacht, ist geschehen, wovor sie bereits ihre Mutter immer gewarnt hat: Rüdiger ist mit ihrem gesamten Vermögen durchgebrannt.

Komplett desillusioniert steht Walburga da: alt, ohne Goldtöpfe, wie Ururgroßmutter Rasputina.

Die Kröte hat von Walburgas Tragödie erfahren und bietet ihr an, gemeinsam mit ihr Tanzunterricht zu geben. Walpurga erkennt, dass das Leben als verarmte Tänzerin nicht so übel ist, wie sie immer geglaubt hat – und fühlt sich freier ohne ihre Goldtöpfe, um die sie sich zum ersten Mal im Leben nicht mehr sorgen muss. Und als sie den leichtfüßigen Feen ihre coolen Schrittkombinationen beibringt, stellt Walburga überrascht fest: Zum ersten Mal seit sie denken kann, ist sie aus tiefstem Herzen glücklich.

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Diese Idee stammt von Gerhard Kohn, Sabine Veit und Andrea Hahnfeld.

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